Ideale Initialzündung für die Gründung – Überblick über die aktuellen Möglichkeiten

Abb. 1: Gutes Licht gehört zur Praxis-Planung – im gesamten Raum wie auch speziell auf dem Behandlungsfeld (silfradent). – Foto: Koelnmesse / IDS Cologne / Harald Fleissner

Darum jetzt auf die Internationale Dental-Schau 2021:
Ideale Initialzündung für die Gründung

Praxis-Gründern bietet die Internationale Dental-Schau 2021 vom 22. bis zum 25. September den kompaktesten Überblick über die aktuellen Möglichkeiten. Die Weltleitmesse zeigt jedem, in welche Richtung er auf seinem persönlichen Berufsweg navigieren könnte und was er dafür idealerweise mit an Bord nehmen sollte.
Christian Ehrensberger

Ein Leuchtturm heißt dabei sicherlich „Digitalisierung“. Ihre Bedeutung für die Arbeitswelt nimmt rasant zu. Dies hat sich in den letzten Jahren geradezu als Naturgesetz erwiesen. So gilt es insbesondere, die Fortschritte der digitalen Zahnheilkunde zu entdecken und in Labor und Praxis umzusetzen.

/// Erkundung digitaler Welten
Die Initialzündung kann zum Beispiel die Begutachtung aktueller Intraoralscanner auf der Internationalen Dental-Schau 2021 sein. Plötzlich ist die Zeit gekommen, um die Chance zu ergreifen: Zahnarzt und Zahntechniker können als Team in Zukunft ganz anders miteinander zusammenarbeiten. Ein Feld dafür stellt die Implantatprothetik dar, denn hier werden die Vorteile des Backward-planning besonders stark greifbar. Doch weisen sie inzwischen auch in langsamer digitalisierten Bereichen, wie etwa in der Kieferorthopädie, einen großen Nutzen auf.

Selbstverständlich erleben die Besucher der IDS den Stand der Technik inklusive aktuellen Innovationen im Schutz des durchdachten Hygiene-Konzepts der Koelnmesse. Es heißt #B-SAFE4business und wurde nach den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen und in enger Abstimmung mit den Behörden in Köln entwickelt.

/// Sicherheit durch digitale Technik
Unter den vier Themenwelten „show safe, meet safe, stay safe und visit safe“ regeln aufeinander abgestimmte Maßnahmen das sichere Miteinander auf der Messe. Sie sorgen dafür, dass sich Aussteller und Besucher wieder entspannt begegnen können. So bietet die IDS genug Möglichkeiten und Raum, um viele Teilnehmer auf entsprechenden Flächen zu verteilen. Dabei hilft unter anderem ein digitales Leitsystem; damit werden die Besucherströme sicher gesteuert. Konsequenterweise erfolgt der Eintritt in die Hallen nur über ein Online-Ticket.

Die IDS bietet auch unter den besonderen Bedingungen der Corona-Schutzmaßnahmen die Gelegenheit, viele Systeme anzusehen und einen fundierten Eindruck von ihnen zu bekommen. In der Regel wird man für die eigene Praxis oder das eigene Labor dann zwei oder drei in die engere Auswahl ziehen. Besteht zusätzlicher Informationsbedarf, lässt man sich diese Kandidaten im persönlichen Dental-Depot noch einmal vorführen und trifft dann seine endgültige Entscheidung.

Diese betrifft über den eingangs erwähnten Intraoralscanner hinaus auch die nachgeschalteten Stufen, zum Beispiel die CAD-Software, den 3D-Drucker (z.B. für physische Modelle, kieferorthopädische Schienen), die CAM-Fertigung (z.B. Kronen und Brücken aus Keramik oder metallischen Werkstoffen), und, für Diagnostik und Behandlungsplanung, das 2D- und 3D-Röntgen.

/// Konzeption emotionaler Welten
Der soeben am Beispiel „Digitalisierung“ erläuterte Dreischritt „IDS – Dental-Depot – Entscheidung“ erweist sich als richtungsweisend für viele typische Fragestellungen von Praxis-Gründern.

Vielen ist zu Recht an erster Stelle der Gesamteindruck wichtig. Wie reagieren Patienten auf Farben und Farbkombinationen? Wie auf die Formen von Räumen, auf Decken, Wände und Böden. Dabei stellen die Böden oft einen guten Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen dar, denn sie bilden die größten Flächen. Ihre Farbe bildet die Grundierung. Ist sie einmal festgelegt, lässt sich das Mobiliar leichter abstimmen. Auf der IDS 2021 findet sich die weltweit größte Auswahl in Form, Farbe und Funktion.

Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, für relevante Spezialgebiete eine separate Planung vorzunehmen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Konzipierung eines Saugsystems für Mehrbehandlerpraxen ist nach wie vor eine Kunst! Ihre Bedeutung steigt in Zeiten, in denen das Augenmerk verstärkt auf die konsequente Vermeidung von Aerosolen (= Risiko für Viren-Übertragung) gerichtet ist.

/// Clevere Tipps – auf der IDS einfach en passant
Außerdem kann der Messebesucher an jedem Stand den einen oder anderen Tipp mitnehmen. Die Corona-Schutzmaßnahmen geben allen Beteiligten die nötige Sicherheit, wobei trotz Abstandsregeln ein guter Austausch gewährleistet sein wird. Zum Beispiel kann der Dialog folgendermaßen aussehen:
Frage des Praxis-Gründers: „Ich miete Räumlichkeiten mit einer Fußbodenheizung. Soll ich die vom Vormieter übernehmen?“
Antwort am Stand: „Lassen Sie uns zunächst zusammenstellen, welche Geräte sie in den betreffenden Räumen benötigen. Manche Anschlüsse benötigen Platz unter dem Fußboden. Wir werden schnell sehen, inwiefern das in Ihrem Fall zutrifft.“
Oder so:
Frage des Praxis-Gründers: „Es gibt in den Praxisräumlichkeiten, die ich gern übernehmen würde, keinen separaten Röntgenraum. Wo bekomme ich den her?“
Antwort am Stand: „Sagten Sie nicht vorhin, dass Sie über einen großen Raum mit einer wohnlichen Stuckdecke verfügten? Dort können Sie in eine Ecke einen Röntgenraum hineinbauen. Der braucht übrigens nicht bis ganz nach oben zu reichen! Maßgeblich sind die Vorschriften des Strahlenschutzes, aber die Stuckdecke kann vollkommen so bleiben, wie sie ist.“

/// Fazit für die zukünftige Praxis
Es gibt noch so manches Detail, das es sich zu besprechen lohnt: der barrierefreie Zugang direkt ins Behandlungszimmer für immobile Senioren zum Beispiel oder der Decken-Bildschirm für beruhigende Filme zur Ablenkung der ganz jungen Patienten. Ob Neugründung oder Übernahme, ob Einzelpraxis oder Gemeinschaftspraxis oder Praxisgemeinschaft – die Initialzündung für die Gründung erfolgt idealerweise auf der Internationalen Dental-Schau, demnächst: IDS 2021, 22. bis 25. September, in Köln.